Bremse entlüften

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Wildcate
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Bremse entlüften

Beitragvon Wildcate » 31.05.2007, 22:28

Nachdem wir uns ein- oder zweimal langgelegt haben, ist wohl bei einer der Aktionen Luft in die hintere Bremse gekommen. Zumindest hat sie nicht mehr so recht wollen, und der Druckpunkt war auch nicht mehr gewohnt knackig-lecker.
Vermutlich ist das Unglück passiert, als sich der Bremshebel so verdreht hat, daß der Ausgleichsbehälter kopfüber stand. Dabei den Hebel gedrückt und losgelassen - schon war sie drin, die Luft.

Was also tun? Bremse entlüften. Soweit, so klar.

Und so haben wir's gemacht:
Zuerst haben wir bei unserem Dealer vorbeigeschaut und sein Profi-Entlüft-Kit ausgeliehen, bzw. das Flaschenteil mit Zange. Und Königsblut, also das Befüllöl, gekauft. Und die Anleitung von Magura ausgedruckt. Und einen ganz kleinen Torx-Schlüssel gekauft. Und Lappen und Werkzeug bereitgelegt. Eine Spritze und ein Schlauchstück mit der Anschraubschraube hatten wir schon... und los.

Um die hintere Zange mit dem Schlauchanschluß nach oben zu bringen, haben wir sie kurzerhand losgeschraubt. Das minimiert auch die Gefahr, die Scheibe einzuölen. Die Beläge haben wir herausgenommen, und das war auch wirklich angebracht. Damit nix passieren kann, haben wir die gelbe Transportsicherung mit dem dicken Ende hineingesteckt und mit einem Gummiband gesichert. Dieses glorreiche Setup sieht man auf dem Bild:

Bild

Die Entlüftspritze haben wir eingedreht. Es ist eine relativ große Spritze, die es für die langen Leitungen beim Pino auch braucht - eine Größe größer wäre noch besser gewesen, aber so ging es auch.

Der Ausgleichsbehälter an der Zange muß ganz waagerecht gestellt werden, dann kann die Zange mit der Flasche, das Herzstück des Profikits, aufgeklemmt werden. Hier zu sehen:

Bild

Um den Griff ist ein Lappen gewickelt, der Sauerei verhindern soll. Zum waagerechtstellen haben wir den Lenker ein bißchen verdrehen müssen.

Tja, und dann entlüften wie angeleitet. Zum Schluß haben wir durch unterfüttern des Ständers mit Pappe :mrgreen: den Ausgleichsbehälter ganz waagerecht gerichtet, randvoll aufgefüllt, einen Berg draufgemacht und dann verschraubt. Danach weiß man, wozu der Lappen da ist, das gibt eine ganz schöne Kleckerei.

Unsere Empfehlung: besorgt euch auf jeden Fall ein Profikit, egal wie - leihen, Händler bedrohen, kaufen, mieten, wasauchimmer. Es macht die Entlüfterei zu einer echt streßfreien Angelegenheit, im Vergleich zum Entlüften ohne die Zange.
Noch besser ist natürlich, wenn man sie gar nicht braucht...

So, Fotoroman fertig.

Grüße von den Erlangern!

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Re: Bremse entlüften

Beitragvon MadFreddy » 01.06.2007, 14:18

Wildcate hat geschrieben:Unsere Empfehlung: besorgt euch auf jeden Fall ein Profikit, egal wie - leihen, Händler bedrohen, kaufen, mieten, wasauchimmer. Es macht die Entlüfterei zu einer echt streßfreien Angelegenheit, im Vergleich zum Entlüften ohne die Zange.


Noch ein kleiner Nachtrag: ich habe inzwischen einmal eine Bremse (an nem anderen Rad) ohne das Profikit entlüftet - das war wirklich ein Vielfaches der Arbeit und auch eine deutlich größere Sauerei....
Sollte es irgendwie zur Gewohnheit werden, Bremsen zu entlüften, kauf' ich mir das Profikit, das rentiert sich bei meinem Stundenlohn recht schnell :mrgreen:

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Beitragvon jodi2 » 02.06.2007, 12:56

Wir und Jenny&Felix haben das kürzlich auch im Duett an unseren Pinos machen müssen - ohne den Profikit.
Die Hauptprobleme bzw. Fehler, die wir dabei gemacht haben bzw. die man dabei machen kann, waren größtenteils wie von Euch schon erwähnt: Bremsbeläge drinlassen (verölen beim Entlüften leicht), Ausgleichsbehälter nicht waagerecht oder beim Zuschrauben nicht voll, Bremszange bzw. Einfüllloch nicht der tiefste Punkt der ganzen Kette (dann bleibt Luft im System) - daher sollte man die Zange abschrauben und zu früh mit dem Nachdrücken aufhören.

Ohne den Profikit muß man halt ab und zu oben mit einer zweiten Spritze vorsichtig absaugen, am besten hat man dafür eine zweite Person. Ok, nicht ganz so komfortabel, aber in der Summe der Fehler die man machen und über die man sich Schwarzärgern kann fand ich's nur eine Kleinigkeit.
Ideal fände ich aber die Profizange mit einer Riesenspritze, denn Spritze unten Nachfüllen ist auch ein kritischer Punkt, bei dem wieder Luft in die Leitung kommen kann. Sowas müßte man eigentlich beim Hausarzt oder in der Apo bekommen können...

Ich hab aber kürzlich einen Freund über sein Entlüften an der Kanonenkugel mit Hayesbremsen erzählen hören: Bremflüssigkeit ist da wohl ähnlich Auto/Motorrad, ätzend und hygroskopisch, d.h. erstens alle 2-3 Jahren Zwangsentlüften weil die Bremse Wasser und Luft gezogen hat, zweitens schöne Sauerei dabei mit Säure an Rad und Pfoten... Nein Danke!
Dafür friert Maguras Royal Blood ab -15 Grad scheinbar ein und ist damit für Winterradler wohl ungeeinet. Das war mir bisher unbekannt, aber stört mich und unsere Fahrgewohnheiten auch wenig.

Gruß
Jo

jebent
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automatisches Entlüften

Beitragvon jebent » 19.08.2007, 16:01

In letzter Zeit hat uns genervt, dass die hintere Bremse immer wieder Luft gezogen hat, wenn man das Hinterrad ausgebaut hat. Pumpen am Bremshebel hat nicht geholfen, also haben wir mal wieder mit dem Beginner-2-Menschen-Set entlüftet. Mit zwei Spritzen, Lappen, abschrauben des Bremssockels und Ausbau der Bremsbeläge geht das eigentlich ganz gut.

Heute hatten wir mal wieder Luft im System, aber wirklich keine Lust mehr auf Entlüften.

Bei "normalen" Rädern entlüften sich die Bremsen beim Pumpen quasi von selbst. Ein "normales" Rad haben wir dann simuliert, indem wir den Griff lose geschraubt und den schwarzen Ölbehälter quasi waagerecht gestellt haben. Nach 10x Pumpen war die Luft raus.

Gruss

Felix & Jenny

www.RadWG.de


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