Hallo Lars,
Glückwunsch zum Pino -und dann auch noch aus Hannover aus dem Univiertel!?
Ich hab' Dein Problem jetzt so verstanden:
Normaltempo: kein Preifton
Schußfahrt >50km/h: Pfeifton tritt auf; direkt danach schaust Du hin und kannst eine Verminderung des Abstandes rechte Reifenflanke zur rechten Kettenstrebe erkennen, die dazu führt, daß die "Gummiflunseln" die Kettenstrebe berühren. Nach "kurzer Zeit" verschwindet das Pfeifen und der Abstand Reifenflanke zu Kettenstrebe vergrößert sich wieder.
So weit richtig?
Ich hätte dazu eine ganz eigene Theorie: Du fährst Schuß und bremst mutmaßlich dabei. Die Scheibenbremsscheibe (nettes Wort?!) wird warm und überträgt die Wärme z.T. auf Nabenkörper und Speichen. Dieser genannte Bereich dehnt sich dadurch aus und führt zu einer thermisch bedingten Zentrierungsänderung der Felge zur Ritzelseite, wodurch es zum Kontakt von Reifenteilen zur Kettenstrebe und damit zur Geräuschentwicklung kommt. Nach Abkühlen ist alles wieder wie vorher.
Wir fahren hinten einen Marathon XR, der durch sein starkes Profil verflixt wenig Platz hat im unvernünftig schmalen Durchlaß der Pino-Kettenstreben. Die Profilstollen nehmen bei leicht unexaktem Einbau des Hinterrades auch gerne Kontakt mit der Kettenstrebe auf. Bei zunehmendem Tempo verändert sich das Geräusch dann vom Rattern beim sehr langsamen Schieben zum Ton beim Fahren. Es sind knapp 90 Profilblöcke, die durch ihre Länge und Strukturierung vielleicht sogar zwei Anstöße pro Passage an der Kettenstrebe erzeugen.
Grobe Schätzung: Bei einer Umdrehung pro Sekunde und ca. 2m Reifenumfang fährt man ca. 7,2km/h und hätte bei der vorhin genannten Profilblockanzahl eine Frequenz von ca. 90 Hz oder 180 Hz, wenn zwei Kettenstrebenkontakte pro Profilblock erfolgen; beides noch recht tiefe Töne. Bei 50km/h wären es schon ca. 630/1260 Hz, was bei gutem Willen schon als Pfeifen bezeichnet werden könnte.
Dazu müßte m.E. allerdings schon etwas anderes als die "Gummiflunseln" Kontakt bekommen, weil die "Flunseln", die ich von meinen Reifen kenne, so zart sind, daß deren Kontaktgabe zur Kettenstrebe bei 50km/h von den sonstigen "Wind"geräuschen überdeckt würden.
Probeweise könntest du ja 'mal Deine Schußfahrt ohne Hinterradbremse wiederholen, wenn's dann wieder pfeift, ist meine Theorie dummes Zeug. Wenn es tatsächlich nur beim/nach Nutzen der Hinterradbremse pfeift: gibt es noch andere Hinweise auf eine Dezentrierung: z.B. Vergrößerung des Abstandes auf der anderen Seite?
Vielleicht ist sie sowieso dummes Zeug, dann könnt Ihr mich hier jetzt tüchtig durch den Kakao ziehen

und bessere Erklärungen ausbreiten.
Beste Grüße!