Rund um den Hennigerturm am 1.Mai für Pinos und Jedermann...

Ob an der Nordsee oder in den Alpen. Hier sind alle Berichte willkommen.
Gerne mit viel Bildern. Damit sich jeder an den schönen Bildern ergötzen kann

Moderator: Wildcate

Benutzeravatar
jodi2
Site Admin
Beiträge: 662
Registriert: 02.06.2005, 10:09
Pinotyp: ohne Pino
Wohnort: Darmstadt und Frankfurt

Rund um den Hennigerturm am 1.Mai für Pinos und Jedermann...

Beitragvon jodi2 » 10.02.2006, 16:00

In der Tandemmailingliste hat grade jemand auf das Rennen rund um den Hennigerturm hingewiesen, das erstens auch Jedermanntouren enthält, die zweitens dieses Jahr nochmal erheblich erweitert wurden und drittens auch (oder inzwischen?) für Tandems offen sind.
Der Spaß ist allerdings mit 58 Euro pro Tandempaar/Pino nicht unbedingt billig, dafür kommt man (so erhoffe ich Laie mir zumindest) auf Stellen bzw. Strecken/Straßen, wo man sonst nicht bzw. nicht ohne Autos langkommt und die Atmosphäre ist vermutlich auch nett.

http://www.henninger-rennen.de/bericht_119.htm

Uns würde die 100km Strecke mit Bergen schon sehr reizen, aber der Schnitt ist recht hoch, bei km 61 in maximal 2:22 Stunden, das ist ein 26er Schnitt, für eher weniger rennambitionierte Pinoten und mit Bergen nicht ganz leicht. Die kürzere Bergtour geht dann nicht mehr durch Frankfurts Zentrum. Hmm, vielleicht eher die flache 75er Runde? Ein 20er Schnitt scheint human...

Besten Gruß
Jo

Tom

Beitragvon Tom » 12.02.2006, 00:51

Hallo, Jo,
"Rund um den Henningerturm" würde sicher Spaß machen,
aaaaaaaaaber: Tandems sind ja jetzt zugelassen, gilt das aber auch für's Pino? Das ist ja ein "halbes Liegerad", da würde ich doch erst nochmal nachfragen.
Gruß, Tom

Benutzeravatar
jodi2
Site Admin
Beiträge: 662
Registriert: 02.06.2005, 10:09
Pinotyp: ohne Pino
Wohnort: Darmstadt und Frankfurt

Beitragvon jodi2 » 12.02.2006, 02:29

Ich war auch erst überrascht, ich habe schonmal bei einem Klassiker (HEW Cyclassics in Hamburg) erlebt, wie in einem (im ersten?) Jahr z.B. Liegeräder erlaubt waren, in den folgenden Jahren dann nicht mehr, unter anderem auch, weil die Lieger-Profis (fast nur Amateure) den Upright-Profis (echten Profis) peinliche Konkurrenz machten. Offiziell hieß es natürlich, die Lieger seien zu unsicher, könnten die anderen gefährden...

Ich habs beim Henningerturm zuerst in der lokalen Presse von Tandems gelesen, aber wer ganz sicher gehen will: Unter den Teilnahmebedingungen der offiziellen Webseite sind Tandems ganz explizit gelistet und haben auch einen eigenen Preis.

Man kann natürlich beim Anmelden noch explizit drauf hinweisen, daß das eigene Tandem vielleicht auch ein Liegerad ist, viele Sonderbauteile enthält, ziemlich lahm und unzuverlässig ist, aber man kann auch im Zug fragen, ob man nicht wegen Tandem zwei Radkarten lösen sollte... ;-)

Im Ernst, da erwarte ich keine Probleme, Pinos wären doch für Veranstalter eher noch eine tolle Werbung, ein Blickfang.

Besten Gruß
Jo

Tom

Beitragvon Tom » 12.02.2006, 10:49

Hallo Jo,
daß das Pino "ziemlich lahm und unzuverlässig " ist, würde ich nie behaupten (, und das auch noch im Pinoforum :wink: ).
Aber ich wär mir nicht so sicher, daß wir zugelassen werden; die "traditionellen" Radsportler tun sich teilweise sehr schwer mit allem, was nach Liegerad aussieht - wie in Deinem Beitrag ja schon geschildert. 58 Euro würde ich nicht ohne Absicherung beim Veranstalter riskieren.
Tom

Benutzeravatar
jodi2
Site Admin
Beiträge: 662
Registriert: 02.06.2005, 10:09
Pinotyp: ohne Pino
Wohnort: Darmstadt und Frankfurt

Beitragvon jodi2 » 12.02.2006, 12:33

Tom hat geschrieben:Aber ich wär mir nicht so sicher, daß wir zugelassen werden; die "traditionellen" Radsportler tun sich teilweise sehr schwer mit allem, was nach Liegerad aussieht - wie in Deinem Beitrag ja schon geschildert. 58 Euro würde ich nicht ohne Absicherung beim Veranstalter riskieren.

Ich sehe das zwar weniger kritisch als Du, aber klar das Risiko besteht theoretisch und wenn ich den Veranstalter schon vorher noch mit der Nase drauf stoße, daß ich da mit etwas Liegeradähnlichem komme, provozier ich Vorbehalte oder gar Ausschluß höchstens umso mehr.
Ich weiß zwar nicht genau, wie groß und professionell die Jedermanntouren da angelegt sind, aber ich kann mir nur schwer vorstellen, daß da sooo strenge Maßstäbe angesetzt werden (schließlich fährt auch ein Blinder Stoker/Copilot mit), man fährt nicht mit den Profis und kann so weder ihre Gesundheit noch ihre Führung gefährden, Start ist auch außerhalb des Zentrums, daß mal ein Rad ausfällt, passiert "Normalos" auch, für's Tempo gibt's den Besenwagen für alle, aber bis auf die schwerste Jedermanntour werden sie das Tempo eh auch einem Pino zutrauen.

Ich würde - nur als weiteres Beispiel - auch bei einem Flug vorher nur "Fahrrad" angeben, nicht daß ich ein Tandem oder gar ein Spezialtandem mitnehmen will, wenn grundsätzlich Fahrräder erlaubt sind, irgendwie geht es vor Ort dann immer.

Und ansonsten bin ich Revoluzzer, wenn die Akzeptanz dort unsicher sein sollte, würde ich grade erst hingehen, um - ich heroisiere mal ein wenig - was "für unsere Sache" zu tun.;-)

Sehe ich das richtig, daß Du/Ihr also schon ernsthaftes Interesse daran hättet? Wenn das so sein sollte und es nur im diese Unsicherheit, dann biete ich mich als "Allianz" an, wenn der (für mich unwahrscheinliche) Fall eintreten sollte, daß unsere zwei Pinos am 1,. Mai vor Ort ausgeschlossen werden und (halt ich nochmal für unwahrscheinlich) es kein Geld zurück geben sollte, zahle ich die 58 Euro für beide Pinos.

Jetzt aber mal zu schöneren und konkreteren Plänen: Wenn, welche Tour würdet Ihr machen wollen/können? Auch 75km? Die lange mit Bergen scheint (uns) etwas flott für normalfitte Pinoten, die kürzeren gehen leider nicht durch Frankfurts Zentrum, was wir als halbe Frankfurter sehr schade fänden. Mit mehreren Pinos zusammen/nebeneinander bei so etwas hätte schon was, und bei einem 20er Schnitt ist das machbar.
Ich werd's auch mal bei Hase und evt. in der tandem-mailingliste annoncieren.

Besten Gruß
Jo

Tom

Beitragvon Tom » 12.02.2006, 18:41

Sehe ich das richtig, daß Du/Ihr also schon ernsthaftes Interesse daran hättet?
Naja, da muß ich erst noch (vorsichtig) meine Stokerin fragen! Ich hätte schon Lust - auch die 75 km.
Ich werd heut abend mal "vorfühlen" :wink:
Gruß, Tom

PS:
....dann biete ich mich als "Allianz" an....
so war das nicht gemeint; wenn wir uns anmelden, tragen wir auch das "Risiko" des Abgewiesen-werdens.
Wenn ich Dich richtig verstehe, hälst Du ja eine Anfrage explizit zum Pino für kontraproduktiv; wir werden das deshalb auch nicht tun.

Benutzeravatar
jodi2
Site Admin
Beiträge: 662
Registriert: 02.06.2005, 10:09
Pinotyp: ohne Pino
Wohnort: Darmstadt und Frankfurt

Beitragvon jodi2 » 14.02.2006, 12:40

So, Schluß mit lustig, mindestens ein Pinotandem ist jetzt für den 1. Mai für die 75 km gemeldet, bis auf die 100er scheinen die Jedermanntouren 2006 doch relativ entspannt und "volksnah", ich denke mal, da wird kein Pino ausgeschlossen.
Als Schnitt habe ich mal 24 angegeben, als Kompromiß aus dem was ich uns zutraue und was meine Stokerin gerne haben würde, um die Strecke mehr zu genießen...

Ich hoffe es werden noch mehr Pinos!

Besten Gruß
Jo

Benutzeravatar
jodi2
Site Admin
Beiträge: 662
Registriert: 02.06.2005, 10:09
Pinotyp: ohne Pino
Wohnort: Darmstadt und Frankfurt

Beitragvon jodi2 » 12.04.2006, 11:59

Hola Tom & Pinoten,

leider stand in den detaillierten Teilnahmbedingungen, die vorletzte Woche kamen, etwas vom Verbot "jeglicher Art von Liegerädern", sodaß ich letzte Woche dann doch den Veranstalter gezielt zum Pino befragt habe. Gestern kam die Antwort:
"Nach Rücksprache mit dem Bund Deutscher Radfahrer müssen wir Ihnen leider mitteilen, daß Ihr Tandem nicht für eine Veranstaltung mit Massenstart zugelassen ist."
Ich kann mir da zwar jetzt meinen Teil zu BDR und der seit drei Generationen bestehenden sinnfreien Diskriminierung von Liegern denken, aber ändern kann ich in diesem konkreten Fall nicht viel, also nix Pino am Henningerturm und vermutlich generell nix Pino bei Veranstaltungen dieser Art.
Sorry für die Fehleinschätzung, bitte sagt mir Bescheid, wenn Ihr Euch schon angemeldet habt und es Probleme bei der Startgeld-Rückerstattung geben sollte. Der Vernstalter scheint da zwar kulant und unproblematisch, aber man weiß nie.

Besten Gruß
Jo

Tom

Beitragvon Tom » 19.04.2006, 21:30

Hallo, Jo,

so habe ich das befürchtet.

Wir hatten uns aber nicht angemeldet, da unsere Terminplanung zu ungewiss war.

Allerdings muss ich heute sagen, dass aufgrund unseres derzeitigen Trainings- und Fitness-Standes eine Teilnahme auch nicht gerade angezeigt wäre.

Also werden wir jetzt erst mal ohne "Wettbewerbsdruck" unsere Fitness verbessern und dabei den endlich begonnenen Frühling genießen :D .

Gleiches wünscht Euch allen
Tom

Benutzeravatar
jodi2
Site Admin
Beiträge: 662
Registriert: 02.06.2005, 10:09
Pinotyp: ohne Pino
Wohnort: Darmstadt und Frankfurt

Beitragvon jodi2 » 20.04.2006, 05:38

Tom hat geschrieben:so habe ich das befürchtet.

Dann warst Du eher Realist als ich oder hast hast schon mehr Erfahrung mit diesem Renngeklüngel... :-(
Ich hatte ja zuerst Verständnis für den Veranstalter (von BDR/UCI und Versicherung gezwungen), aber umso länger ich drüber nachdenke, umso weniger versteh ichs. Das (Teil-)Lieger nicht 100%-ig gleichgestellt sind bzw. nicht bei den Profis mitfahren, ok, sei es jetzt aus Angst, dass die plötzlich von Unbekannten und Amateuren versägt werden und Sponsoren panisch werden oder weil es vielleicht wirklich das Rennen unruhig machen würde. Schießlich sind die "dummen Jedermänner" ja auch von den Pros getrennt, zeitlich und je nach Rennen auch räumlich.
Aber warum muß man auch noch die "Jedermänner" vor Liegern schützen? Die besondere Gefährdung durch Lieger gehört ins Reich der Mythen, egal ob es hier und da wirklich mal einen Einzel(un)fall gab (und wer dran schuld war) oder nicht, ich glaub irgendwie nicht, daß ein Versicherer ernsthafte bzw. statistisch aussagekräftige Zahlen darüber hat und sagt "Sorry, Lieger sind nach unserer Tabelle ein zu hohes Risiko, das können wir nicht oder nur fürs Zehnfache versichern...". Es gibt ja Veranstaltungen für bzw. mit Liegern.
Und solche bekannten Rennen sind doch eh meist überbucht, ich kann mir auch nicht vorstellen, daß Lieger so eine Angst in der Bevölkerung verursachen, daß sich plötzlich nur noch die Hälfte an Rennradlern anmeldet, wenn der Veranstalter offiziell Lieger erlaubt (das Kleingedruckte liest eh außerdem keiner) oder daß am Start plötzlich alle Rennradler panisch von Ihren Carbonskeletten springen, alles liegen lassen und mit den Händen überm Kopf nach Hause rennen, wenn sie den ersten Kurzlieger, das erste Pino sehen...
Und was BDR oder UCI für ein Interesse am generellen Ausschluß von Liegern haben (sollten), kann ich auch nicht verstehen.

Ich frag mal einen Liegerfreund, der sich schon ofter mit sowas rumgeschlagen hat und für die Zualssung von Liegern bei Rennen gekämpft hat...

Grüßle
Jo

jenne
Selberplattfußflicker
Beiträge: 12
Registriert: 26.04.2006, 11:34
Pinotyp: ohne Pino

Beitragvon jenne » 01.05.2006, 22:44

Ich denke mal, es wurde, wie bei anderen Jedermannveranstaltungen in
Deutschland (im Gegensatz zur Schweiz oder Österreich) von den Regeln
der Cyclassics abgeguckt. Man scheint "auf Nummer sicher" gehen zu
wollen und vertraut auf die Erfahrungen bei den Cyclassics ( siehe auch
http://www.liegerad-hamburg.de/Gross.htm ). Über Gründe bzgl.
Versicherung oder Druck von der UCI weiss ich aber dort nichts. Ich
denke, es waren zweierlei Dinge: Zum einen haben sich tatsächlich manche Rennradfahrer beschwert über Lieger, zum anderen gefiel es der Orga vermutlich nicht, dass Lieger das Potential haben, die Spitze der
RR-Fahrer zu überholen und somit auch noch ausserhalb der aufwändigen
Straßensperrzeiten geraten können wie 1997 (Ymte und Allert mit knapp 47 Schnitt). Es gab offenbar 1996 bis 1998 (also solange Lieger erlaubt
waren) keinen einzigen Unfall mit Liegeradbeteiligung und auch die Orga
weiss von keinem solchen Unfall, wie sie mir mal gemailt haben. Der
Grund war vielleicht auch, dass man Lieger für gefährlich hält und somit
automatisch mehr Abstand hält als zu anderen Rennradfahrern, die
untereinander jedoch reichlich verunfallten. Vielleicht kennst du den
Artikel "Gefahr ist gut", siehe http://www.zeit.de/zeit-wissen/2005/05/ ... ng_NEU.xml . Es
könnte im Prinzip etwas ähnlich sein. Bei Uprights vertraut man auf die
Möglichkeit evtl mit den Schultern aneinander zu stoßen. Die
Spitzen-Fahrer machen das ja im Sprint so. Obwohl die meisten Lieger
sich von selbst eher aus der Enge der Rennradlermassen heraushalten,
muss man davon ausgehen, dass sie auch mal mittendrin stecken könnten.
Gute Jedermänner fahren teils aggressiv und fühlen sich von Liegern
gestört. Sie können so ihren antrainierten Grenzen nicht mehr nutzen und
müssen Rücksicht nehmen. Meist heisst es dann über Lieger "Die gehören
nicht dazu!" Klar, es heisst dann, sollen sie doch ihre eigene
Veranstaltung machen, aber das ist natürlich leicht gesagt für eine
Minderheit. Beim Pino sind wie beim Lieger die Kurbeln ganz vorne und
höher als beim Upright. Hier fühlen sich Uprighter vermutlich nicht so
wohl, weil sie es nicht kennen und ein Ausschwenken des Vorderteils oder
eine Berührung der Pedalen mit dem eigenen Lenker befürchten. Ich denke, die Beschwerden einiger Rennradfahrer an Upsolut kamen der Orga auch entgegen, denn mit dem Verbot, das sie nun "aus Sicherheitsgründen" begründen, ist auch das leidige Problem mit den unsicheren Straßensperrzeiten behoben. Traurig ist, dass die anderen Veranstalter offenbar ziemlich genau abgucken bei der Liste der Verbote. Bei den RomingerClassics und ein paar anderen (Classique Genevoise) hat man aber nicht von Deutschen Rennen abgeguckt, dort sind Lieger erlaubt. Bei Classique Genevoise liegen die guten Lieger trotz ordentlicher
Höhenmeter immer so 5 bis 9 Minuten vor den Rennradgruppen (80 km, siehe auch http://www.futurebike.ch/page.asp?DH=2348 ). Bei den
RomingerClassic haben die Lieger wohl noch gar nicht mitgemacht, sind
nach meiner Anfrage aber erlaubt.
Mein Tipp: Kommt zu CycleVision am 20/21. Mai :-).
j.

ca

Lieger bei Jedermannrennen

Beitragvon ca » 04.06.2006, 07:51

hallo,
Rennradfahrer schauen nur auf das Hinterrad des Vordermanns, zu dem der Abstand so klein, ei möglich gehalten werden muß. Wenn nun der Vordermann nicht ausreichend ein Hindernis signalisiert, bekommt das Feld Probleme die leicht in Massenstürzen enden.
Langsame Liegeradfahrer, aber auch MTB-Fahrer können solche Hindernisse sein. Reden wir mal nur von Liegeradlern. Die Leistungsdifferenz, gerade bei Jedermannrennen ist enorm groß. Liegeradfahrer fahren in der Regel nicht in Gruppen. Aber auch schnelle Liegeradler, die ein großes Feld mit mehr als 20km/h Speeddifferenz überholen sind kritisch. Rennradfahrer nehmen die ganze Straßenbreite ein, weil sie einfach nicht gewohnt sind, daß es derart schnelle Fahrräder gibt. Eine Lücke, die Sekundenbruchteile zum Überholen noch da war ist plötztlich zu und das Vollverkleidete muß von Tempo um die 60 km/h oder schneller auf die Hälfte am Beginn einer Steigung runterbremsen.
Ich habe für die Bedenken inzwischen Verständnis bekommen, zumal ich Rennradfahrer kenne, die wegen der Risiken mit den vielen unerfahrenen Fahrern solche Veranstaltungen auch meiden.
Mein persönliches Bedürfnis an solcherlei Sportouristik ist inzwischen gedeckt. Eine Teilnahme ist mir zu teuer. Ich fahre lieber an kleinen Veranstaltungen, am besten ohne Medien mit guten Fahrern.

mfG
Christian Ascheberg

Benutzeravatar
jodi2
Site Admin
Beiträge: 662
Registriert: 02.06.2005, 10:09
Pinotyp: ohne Pino
Wohnort: Darmstadt und Frankfurt

Beitragvon jodi2 » 04.06.2006, 08:37

Sorry, diese Argumentation ist wenig überzeugend, erst sind die Liegeradler zu langsam, dann wieder zu schnell, und überhaupt sind sie ja anders, komisch irgendwie. Aber ein schnelles Auto, ein Begleitfahreug oder Fußgänger sind kein Problem?
Das ist eine recht intolerante Scheuklappensichtweise die mich an den alten Spruch "Was der Bauer nicht kennt, frißt er nicht" erinnert und etwa dem Ansehen von Radlern (egal welcher Radtyp) im heutigen Straßenverkehr entspricht, das Auto ist die heilige Kuh und hat immer Vorfahrt, daß Rad wird bloß geduldet (Stichwort: Auf der Fahrbahn des anderen Parken oder mal in der Straßenmitte fahren) und so sind Radrennen für Rennräder und nichts anderes.

Es ist schon klar, daß eine Tour de France mit Liegerädern schwierig würde (erstmal...), aber es heißt schließlich "Jedermannrennen" und nicht "Jedermannmitrennradrennen". Nur weil Liegeräder seit 70 Jahren im Radsport willkürlich ausgeschlossen wurden/werden und man sie daher nicht gewöhnt ist, sind sie weder eine neue Modeerscheinung noch etwas Unanständigeres oder Gefährlicheres als andere Räder. Wenn sie seit 70 Jahren integriert wären, wäre die ganze Diskussion hier überflüssig.

Und Liegerad- oder MTB-Fahrer (die beide oft Viel- und Alltagsradler sind) sind "unerfahren" und der bisher nur BMW fahrende leicht übergewichtige Abteilungsleiter im Ruhestand, der sich grade mit Carbonrennrad und komplettem lila Outfit für zwei Monatsgehälter ausgestattet hat, ist erfahrener?

Sorry, da bin ich andere Meinung.

Trotzdem besten Radgruß und hoffentlich bald etwas Sonne, Sommer und Wärme!
Jo

jenne
Selberplattfußflicker
Beiträge: 12
Registriert: 26.04.2006, 11:34
Pinotyp: ohne Pino

Beitragvon jenne » 05.06.2006, 20:35

Dass es mit Vollverkleideten (wie Christian) bei solchen Rennen problematisch ist, ist schon verständlich, finde ich. 1997 waren Ymte und Theo so schnell, dass sie vor die Sperrzeiten auf der Strecke bei den Cyclassics kamen: Ein Problem für die Orga. Die Geschwindigkeit hat aber bei den TV/UV keine Bedeutung, meine ich. Da ist die Geschwindigkeit ähnlich wie bei Rennradfahrern.
Eine andere Sache ist dann die Ansicht, dass der Aufbau des Rades nicht in die Gruppen von Rennradlern passe. Im Liegeradforum hatten wir neulich einen Thread, wo sich andere Radler beim Anblick des Liegers stürzten... :-). http://f21.parsimony.net/forum37385/messages/99993.htm
j.

jenne
Selberplattfußflicker
Beiträge: 12
Registriert: 26.04.2006, 11:34
Pinotyp: ohne Pino

Beitragvon jenne » 06.06.2006, 09:33

Da kommen einem glatt Verschwörungstheorien.... http://f21.parsimony.net/forum37385/messages/100502.htm
Jahrelang waren Lieger beim Nürnberger Altstadtrennen erlaubt und jetzt auf einmal werden sie verboten. Was war der Auslöser? Wollte man sich den anderen Jedermannrennen anpassen, um einen Standard zu finden?
j.

Benutzeravatar
jodi2
Site Admin
Beiträge: 662
Registriert: 02.06.2005, 10:09
Pinotyp: ohne Pino
Wohnort: Darmstadt und Frankfurt

Beitragvon jodi2 » 06.06.2006, 09:50

Huch, Christian ist ein Liegeradler? Upps. Und ich dachte noch, der Name kommt mir bekannt vor...
Da habe ich jetzt wohl Eulen nach Athen getragen und einen etwas harten Ton angeschlagen (und ich hatte mich noch zurückgehalten, hüstel...), sorry!

Trotzdem finde ich diese Argumente der Rennradler (mit denen Christian scheinbar schon öfter konfrontiert wurde) wenig logisch. Zum einen hat man große Geschwindigkeitsunterschiede bei Jedermannrennen auch bei Rennradlern, daß da jemand Untrainiertes mal mit 20km/h Unterschied überholt oder ein Semiprofi mal von einem langsamen Greenhorn ausgebremst wird, ist sicher nichts Ungewöhnliches. Vor allem aber passiert das da viel überraschender bzw. völlig unerwartet, die Rennradler sehen ja ziemlich gleich aus und sich untereinander sehr ähnlich, da sieht man nicht auf große Entfernung auf den ersten Blick, ob einer langsam oder schnell ist. bei Liegern sind Rennradler dagegen viel früher "gewarnt" (zumnidest so lange sie noch weiter eine so geringe Verbreitung bzw. Zulassung haben...)

Und ansonsten: Sobald ein mittelklassiger afrikanischer Läufer bei einem lokalen Wettbewerb in Deutschland mitmacht, überholt er auch alle, wird er deswegen vorher ausgeschlossen?
Mein Bruder berichtet aus Sao Paulo und Santiago, daß drittklassige Fußballer aus Brasilien in Chile wie Helden dastehen.
Und wurde der Fosbury Flop verboten, als der erste damit 20cm höher sprang?
;-)

Besten Gruß
Jo

jenne
Selberplattfußflicker
Beiträge: 12
Registriert: 26.04.2006, 11:34
Pinotyp: ohne Pino

Beitragvon jenne » 06.06.2006, 13:45

Da hast du wohl Christians 24 Stunden Weltrekordversuch nicht mitbekommen :-).
Jetzt macht der BDR bei den Hobbyradlern das Gleiche wie die UCI damals bei den Profis: Liegeräder werden in Jedermannrennen verboten, siehe http://www.math.sunysb.edu/~joa/RACING/ ... 4-2005.pdf unter Punkt 12. Wird wohl kaum mehr gemeinsame Rennen geben. Dazu müsste man dann ins Ausland fahren. Bei den Classique Genevoise in der Schweiz fahren Lieger ja nachwievor problemlos mit.
j.


Zurück zu „Tagestouren und Ausflüge (Berichte)“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste